04 – Kreative Nutzungen statt Leerstand
Eintrag vom 25. August 2016

Kreative Nutzungen statt Leerstand
Oliver Müller (BSG) schlägt Einrichtung einer Zwischennutzungsagentur vor

Nicht nur in Wahlkampfzeiten sind die Leerstände in der Altstadt ein kontroverses Thema. Oliver Müller vom Bündnis Soziale Gerechtigkeit (BSG) hat jetzt in einem Ratsantrag die Idee einer sogenannten Zwischennutzungsagentur ins Spiel gebracht: „Vielleicht müssen wir in dieser Frage mal andere Wege gehen. In einigen Städten wird inzwischen versucht, mit einem unkommerziellen Modell Zwischennutzungen in die Wege zu leiten. Über die Vermittlung durch einen Verein werden Interessenten und Immobilienbesitzer so zusammengebracht, dass in den leerstehenden Ladenlokalen neue Geschäftsideen ausprobiert oder dort kreative Ideen umgesetzt werden können, die im Rahmen normaler Anmietungen nicht machbar wären.“
Beispielhaft verweist Müller auf die Initiative „HausHalten e.V.“ in Leipzig, dessen Ziel es ist, beide skizzierten Probleme – Leerstand in unattraktiven Lagen und kreative Raumsuchende – als Chance zu betrachten und Eigentümer mit Nutzern zusammenzuführen. Die Hoffnung dahinter beschreibt Müller so: „Ganz eindeutig würden die problematischen Lagen so aufgewertet und eventuell neue, marktgemäße Nutzungen stimuliert.“
Er will, dass die Verwaltung dieses Modell anhand der Praxis bestehender Initiativen im Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing vorstellt und am besten auch schon einige Innenstadtakteure nach ihrer Meinung dazu befragt: „Das Ganze kann nur funktionieren, wenn sich die Besitzerinnen und Besitzer leerstehender Immobilien mitspielen. Die Stadt kann hier nur als Impulsgeber agieren. Aber es ist besser, mal etwas Neues auszuprobieren, statt immer weiter zu jammern.“ Seines Erachtens würden auch die Besitzer von den Zwischennutzungen profitieren, insoweit als die neuen Nutzerinnen und Nutzer zum Beispiel statt Mieten zu zahlen Geld in Renovierungen stecken könnten.

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